Banküberfall in Berlin: Waren es polnische Bauarbeiter?

Soko „Tunnel“ geht 260 Hinweisen nach

Berlin – Neue Hinweise zum Bankraub in Berlin: Die Täter sollen aus Polen kommen! Sie haben sich mit ihrem Müll verraten. Denn: Mehrere Wasserflaschen von polnischen Herstellern und Getränkedosen aus polnischen Supermärkten sind am Tatort gefunden worden!

„Wir gehen davon aus, dass die Gruppe aus Polen stammt“, sagte ein Ermittler zur „Berliner Morgenpost“. Zudem seien weitere Gegenstände im Tunnel gefunden worden, die keinen anderen Schluss zulassen, als dass die Täter aus dem Nachbarland kommen. Es gebe ausreichend Hinweise, die die Vermutung bestätigen.

Auch die Spur des Baumaterials, das beim Bau des Tunnels verwendet wurden, führt in diese Richtung. „Die Holzwinkel sind in verschiedenen, europäischen Ländern erhältlich, unter anderem in Finnland und Polen“, sagte eine Sprecherin zu Bild.de.

Beim Bau des Tunnels waren Vollprofis am Werk! Die Täter sollen Erfahrung im Arbeiten unter Tage haben. Einen solchen Tunnel zu bauen sei nicht einfach und nicht ungefährlich, so ein Ermittler.

Die Fahndung scheint nun an Tempo zu gewinnen... Alle Videoaufnahmen der Bank werden zurzeit ausgewertet, um den Täter zu ermitteln, der zum Auskundschaften des Tatorts ein Bankschließfach gemietet hatte. Zudem werden zahlreiche DNA-Spuren, die am Tatort gefunden wurden, untersucht.

Nach der Veröffentlichung eines falschen Fahndungsfotos hatte die Polizei zuletzt einen Rückschlag erlitten.

Die Gruppe hatte von einer Tiefgarage aus einen 45 Meter langen Tunnel gebaut – direkt in den Tresorraum einer Volksbank! Bei der Anmietung des Stellplatzes hatte einer der Täter gefälschte Papier vorgelegt. Das Foto auf dem niederländischen Ausweis war aber nicht das des Bankräubers, sondern von einem harmlosen Studenten. Kopiert aus dem Internet!

Die Ermittler suchen nun mit einem Phantombild nach einem Mann, der bei der Garage in Steglitz gesehen worden war. Er soll eine stämmige Figur mit Bauchansatz haben, etwa 30 bis 40 Jahre alt und circa 1,90 Meter groß sein.

Beim Bau des Tunnels wurden 1000 Holzwinkel aus gedämpfter Buche benutzt. Ein Winkel hat eine Schenkellänge von 140 Millimeter, ist 40 Millimeter breit und 20 Millimeter stark. Die Polizei sucht Informationen darüber, wo so viele Holzwinkel gekauft oder gestohlen worden sind.

262 Hinweise sind inzwischen bei der Polizei eingegangen. Weitere nimmt das Landeskriminalamt Berlin unter der Telefonnummer (030) 4664-945 107 und per Mail unter lka451@polizei.berlin.de entgegen, sowie jede andere Polizeidienststelle.

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