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Salzstock eingebrochen: Das Loch von Bernburg

Foto: Polizeitdienststelle Nord

Sachsen-Anhalt Salzstock-Einsturz reißt 40 Meter tiefes Loch

Es sieht aus, als ob eine Bombe eingeschlagen wäre: Ein Kind hat auf einem Feld in Sachsen-Anhalt einen 40 Meter tiefen Krater entdeckt. Offenbar ist ein Salzstock eingebrochen - Experten prüfen jetzt, ob weitere Einstürze drohen.

Hamburg - Es ähnelt einem Bombenkrater: Bei Bernburg in Sachsen-Anhalt klafft ein 30 Meter breites Loch im Boden. Der 40 Meter tiefe, kreisrunde Krater auf einer stillgelegten Mülldeponie ragt steil in die Tiefe. Er sei am Mittwoch von einem Kind entdeckt worden, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Bernburg. Ursache war offenbar der Zusammenbruch eines Salzstocks.

"Es besteht akute Lebensgefahr", sagte Polizeisprecher Uwe Krietsch gegenüber SPIEGEL ONLINE. Das Gelände wurde abgeriegelt, auch eine nahe Landstraße wurde vorsichtshalber gesperrt. Wann die Erde aufriss, ist unklar. Ob in der weiteren Umgebung Gefahr besteht, wollten Experten nicht ausschließen. "Wir prüfen, ob es im Untergrund Anzeichen für eine weitere Gefährdung gibt", sagt Krietsch. Weitere Einbrüche seien nicht auszuschließen.

Ursache des Tagesbruchs scheint das Tauwetter gewesen zu sein. Offenbar hat Schmelzwasser Salz aus dem Untergrund gewaschen und dabei den Boden ausgehöhlt. Die über dem Salzstock von Bernburg liegende Deponie wurde bereits vor Jahrzehnten stillgelegt.

Das plötzliche Wegbrechen des Bodens ist in der Region im Salzlandkreis ein bekanntes Phänomen. In den vergangenen Jahrzehnten hatte es in dem Bergbaugebiet immer wieder ähnliche Fälle gegeben, weshalb mitunter bereits Straßen verlegt wurden.

Im vergangenen Juni kam es in Nachterstedt zur Katastrophe, als in der ebenfalls im Salzlandkreis gelegenen Ortschaft zwei Häuser mit einer Rutschung in einen Tagebausee stürzten. Auch im benachbarten Thüringen riss in den vergangenen Wochen vermehrt der Boden auf. Ursache war die feuchte Witterung.

boj